Was kann die Bartl 4.1 beim Heizen?
Regler 4.x    
Allgemeine Funktionen
In diesem Beitrag werden die Möglichkeiten der ino Wärmepumpen mit der Bartl 4.1 im Bereich des Heizens beschrieben. Dies sind Serienfunktionen, falls Sie Anforderungen außerhalb der Serienfunktionen haben, sprechen Sie uns gerne an wir können bestimmt eine passende Lösung finden.
Was können unsere Wärmepumpen
Unsere Wärmepumpen verfügen über die Möglichkeit einer sich selbst regelnden, elektronischen Kältemitteleinspritzung, abhängig von der Quellenleistung. Bei Luft-Wärmepumpen wird bei Vereisungen im Verdampfer eine Heißgas-Umkehr- Abtauung eingeleitet. Bei Bedarf kann eine Kondensat-Ablauf-Heizung angeschlossen werden, die abhängig von der Außentemperatur und einer einstellbaren Laufzeit in Funktion ist.
Alle Wärmepumpen können mit einer WMZ ausgestattet werden, die je nach Baugröße der Anlage entweder über Verdichterpolynome oder bei Hochtemperatur- Wärmepumpen mit Volumenstromsensoren die erzeugte Wärmemenge erfassen. Polynome sind ein digital hinterlegtes Diagramm, das vom Verdichterhersteller stammt und allgemeine Toleranzen bis zu +/- 10% beinhalten kann. Über die Verdichterpolynome wird auch die Leistungsaufnahme erfasst. Die Wärmepumpen sind mit Kältemittel-Drucktransmittern ausgestattet. Die Wärmemengen, sowie alle anderen von der Wärmepumpe gemessenen Drücke und Temperaturen, werden auf der Touchscreen-Oberfläche visualisiert.
Für eine bessere Diagnose zeichnet ein interner Speicher fortlaufend die gemessene Temperatur, Druck und Regelungsabläufe auf. Diese Informationen werden dem Endkunden in Form einer Diagrammanzeige zur Verfügung gestellt. Im Störungsfall kann der Servicetechniker vor Ort bzw. bei aktivem Fernzugriff bereits im Werk darauf zugreifen.
Die ino Steuerung 4.1 ist serienmäßig mit einem Netzwerkanschluss ausgestattet und kann App frei in einer großen Anzahl von Internet Browsern hausintern wie eine normale Internetseite geladen werden. Für den externen Zugriff ist eine sichere Serververbindung mit E-Mail-Benachrichtigung für bis zu drei Empfänger möglich. Die Wärmepumpe ist Modbus TCP/IP fähig. Für den Fernzugriff extern wird ein zusätzlicher kostenpflichtiger Server-Nutzungsvertrag benötigt. Wie genau unserer Fernzugriff funktioniert können sie unter "Fernzugriff (Fernwartung) bei der Bartl 4.X" nachlesen.
Unsere Wärmepumpen sind mit der Möglichkeit einer Temperaturdifferenzregelung sowohl Wärmequellen- als auch heizungsseitig ausgestattet. Die Temperaturdifferenzregelung ist durch die Integration des Kälte kreislauf und Elektronischer Einspritzung und weiterer Sensoren sogar in der Lage den Wirkungsgrad im Grenzbereich zu verbessern. Dies wird gerade bei der anspruchsvollen Quelle "Luft" von hoher Bedeutung! Wie wir diese Herausforderung bewältigen können sie im Beitrag Lüftermanagement der Bartl 4.1 nachlesen. Zum Beitrag>>>
Die entsprechenden Signale können wie folgt ausgegeben werden:
- 0 – 10 Volt
- 10 Volt Pulsweitenmodulation (PWM)
- 24 Volt Pulsweitenmodulation (PWM)
Es ist auch eine invertierte Ausgabe der Signale möglich, das bedeutet, dass ein maximales Signal (normalerweise 100%) als minimales Signal (0 %) ausgegeben wird.
Unsere Wärmepumpen im Heizbetrieb
Für den Heizbetrieb kann zwischen drei verschiedenen WP Typen gewählt werden
- Die Standard WP hat eine max. Vorlauftemperatur von 56°C und eine Speichertemperatur von 50°C wird sicher erreicht.
- Bei der VI WP kann durch eine zusätzliche Verdichterkopfkühlung ein max. Vorlauf von 63°C und eine Speichertemperatur von 55°C erreicht werden.
- Die WHT kommt zur Erfüllung der DVGW vermehrt zum Einsatz, da sie durch einen anderen Kältemitteltyp und eine höhere Quellentemperatur eine max. Vorlauftemperatur von 70°C und somit eine Speichertemperatur von sicher 65°C erreicht.
Die Speichertemperaturen hängen stark vom Aufbau des Speichers ab.
Folgende hydraulische Funktionen stehen im Bereich des Heizbetriebs zur Verfügung:
Der Kombispeicher wird für die Heizung im unteren Bereich durch die WP beladen. Das Warmwasser wird im oberen Bereich erwärmt und entnommen. Die Erwärmung kann durch Aufheizen (eigene Thermik und Heißgasentwärmung) oder eine THS (Temperaturhochschaltung) geschehen. Bei der THS wird der Vor- und Rücklauf in den oberen Bereich umgelenkt, um gezielt und schneller Wärme in den oberen Bereich des Speichers zu bringen. Die Entnahme des Warmwassers kann entweder durch einen innen liegenden Brauchwasserspeicher, der durch umliegendes Heizungswasser erwärmt wird oder durch eine Frischwasserstation, die keine direkte Trinkwasserbevorratung darstellt, geschehen. Bei höheren Schüttleistungen wird auch eine 2-Speicher Lösung realisiert (getrennter Warmwasser - und Heizungsspeicher).
Heißgasentladung:
Diese wird bei kleiner Leistung im 3- oder bei größerer Leistung in 4 Leiter-Ausführung umgesetzt Beim 3-Leitern System ist eine intern verbaute Ladepumpe im Rücklauf und versorgt Heißgaswärmetauscher und Hauptkondensator. Beim 4 Leiter System versorgt eine separate Ladepumpe die Durchströmung aus dem Pufferspeicher.
Direktkondensation:
hierbei erfolgt die Erwärmung des Wassers direkt durch einen im Speicher eingebautem Wärmetauscher durch das Kältemittel, ohne Ladepumpe und wasserführendes System in frostgefärhdete Bereiche.
Der Vorteil, gerade bei außen aufgestellten Wärmepumpen, besteht darin, dass keine Wasserleitungen gefrieren können und Ladepumpenschäden vermieden werden. Außerdem kann bei hohen Heizlasten im Winter die Wirkung des Heißgases vollständig genutzt und die direkten Warmwasserladungen sehr stark reduziert werden. Als Übertemperaturschutz ist eine sogenannte Speicherkopfentlastung vorgesehen, die den Heizungsvorlauf bei zu hohen Temperaturen im Warmwasserbereich mit einem 3-Wege-Ventil nach oben umlenkt. Sollte die vollständige Durchströmung des Puffers dennoch nicht erreicht sein, wird die Wärmepumpe solange gesperrt, bis wieder ein normales Temperaturniveau erreicht ist. Wie die Speicherkopfentlastung genau Funktioniert können sie im Beitrag "Speicherkopfentlastung bei der Bartl 4.1" nachlesen. DK Kombispeicher sind mit einer Friwa oder einem Wellrohreinsatz bestellbar.
Warmwasser:
Mit einem Uhren-Programm können zwei Warmwasser-Temperaturen gefahren werden. Darüber hinaus gibt es ein Legionellen-Programm, das auch zeitgesteuert werden kann. Wenn die Temperatur der Legionellenbekämpfung die Grenze der Wärmepumpe übersteigt, kann das Legionellen-Programm über einen potenzialfreien Kontakt eine externe Wärmequelle anfordern. Wenn dieser Zusatzkontakt nicht aktiviert ist, wird die Standard-Zusatzheizung aktiviert.
Frischwasserstation:
Die Friwa wird bis zu einer Schüttleistung von 60_Litern vom WPC gesteuert. Durch die Anbindung der Frischwasserstation an das Regelsystem kann bei aktiver Fernwartung bei Warmwasserproblemen schneller geholfen werden. Die Ansteuerung einer Kaskaden Friwa ist auch möglich.
Zirkulation:
Die Zirkulation wird entweder über einen Temperaturfühler geschaltet (wenn verbaut) oder über ein Zeitprogramm, wobei bis zu drei Zeitfenster pro Wochentag eingestellt werden können.
Heizkreise:
Im Standard regelt die Bartl 4.1 zwei gemischte Heizkreise. Im maximalen Ausbau ist die Regelung von 8 Heizkreisen mit der passenden Anzahl an Folgereglern (IM110) möglich, wobei die ersten zwei inklusive aller am Speicher angebrachten Bauteilen an die erste serienmäßige IM110 angeschlossen werden. Die Heizkreise 3-8 werden an weitere IM110 angeschlossen. Die Heizkreise erhalten einen Vor- und Rücklauffühler und im Standard ist der Heizkreis 1 mit der Möglichkeit einer Temperaturdifferenzregelung ausgestattet. Jeder Heizkreis kann auch mit einer eigenen Raumfernbedienung ausgestattet werden, so dass jeder Heizkreis separat aus der Ferne bedient werden kann. Je nach Bedarf kann jeder Heizkreis mit einer Differenzreg. ausgestattet werden, allerdings muss dies bei der Bestellung angegeben werden, damit dies auf dem Prüfstand im Werk entsprechend angepasst werden kann.
Externe Wärmeerzeuger:
Als solche gelten alle Wärmeerzeuger, die außerhalb der WP Wärme erzeugen. Auch der Heizstab der Anlage gehört dazu. Dieser wird über einen potenzialfreien Kontakt in der IM110 steuerungsseitig geschaltet. Die Lastseite ist entweder durch den im Heizstab verbauten Schütz geschaltet oder bei Fremdheizstäben über ein verbautes Schütz im Sicherungsschrank. Es können natürlich auch andere Wärmeerzeuger über den genannten Schließerkontakt und/oder über ein 0-10 V Signal (dieses ist an der WP anzuschließen und nicht an der IM110) angebunden werden. Die Aufgabe der externen Wärmequellen ist eine Notheizung, die im Störungsfall im abgesenkten Temperaturniveau Wärme zur Verfügung stellt oder bei Luft-Wärmepumpen als bivalente Heizung dient. Im bivalenten Betrieb wird mit dem Heizstab parallel gearbeitet aber nur wenn ein Leistungsdefizit besteht. Der Bivalenzpunkt liegt bei Auslieferung bei -7°C. Bei Unterschreitung dieser Temperatur prüft die Steuerung, die eine Leistungsregelung hinterlegt hat, ob die WP die Wärmneerzeugung alleine schafft oder der Heizstab hinzugeschaltet werden muss..
Für externe Wärmequellen ist eine Kaminkehrerschaltung in der Bedienoberfläche vorgesehen, wenn diese Emissionen erzeugt.
Eigenstromverbrauch:
Dieser kann durch zwei Varianten gesteuert werden.
Die erste ist die allgemein gebrauchte Smart Grid-Variante, die mit zwei digitalen Eingängen auf 4 Schaltzustände (Gesperrt/ Normalbetrieb/ Vorzugsbetrieb und Abnahmezwang) geschaltet werden kann. Dies ist eine gängige Variante für einstufige Wärmepumpen, Desweiteren besteht auch die Möglichkeit einer so genannten PV-Funktion. Wie sie mit unseren Wärmepumpen eigen erzeugten Strom effizient verbrauchen können, steht in unserem Wiki Beitrag "PV-Strom mit der Bartl 4.0/4.1 nutzen". sowie in den dort weiter genannten Beiträgen.
Und vieles mehr....
Es besteht auch die Möglichkeit ihre solarthermische Anlage von der Bartl 4.1 steuern zu lassen oder für Großanlagen Kaskaden von bis zu 8 Wärmepumpen, sowie auch Einbindung über externe Anforderungen für MSR/GLT Systeme. Wenn hierfür Bedarf ist, sprechen sie uns gerne darauf an.